Pech mit dem Wetter
Die Grundkurse der Gleitschirmschule Karlsruhe finden immer in Weiler im Nahetal (bei Bad Kreuznach) statt. Der erste Kurs in diesem Jahr ging vom 05.03. bis 09.03.
Die beiden anderen Grundkursteilnehmer (Ralf und Manuel aus dem Raum Köln) fingen bereits am Vortag mit dem Grundkurs an, hatten wunderbares Wetter und waren Abends bereits so weit um am kommenden Tag die ersten Höhenflüge zu machen.
Heute sollte ich dann dazu stoßen, ich hatte ja bereits den ersten Teil im letzten Jahr absolviert (natürlich sollte ich nochmals ein paar Flüge am Übungshang machen). Ich fuhr also zusammen mit unserem Fluglehrer Klaus Döscher nach Weiler. Das Wetter war bedeckt aber (noch) trocken. Allerdings kam der Wind so ungünstig, daß wir nicht an den normalen Übungshang konnten, sondern an einen Ausweichhang neben dem Höhenflughang in Boos mußten.
Mittlerweile zog es sich immer mehr zu. Es reichte noch für 3 kleine Flüge am Übungshang und dann war Schluß. Es begann zu regnen und sollte an diesem Tag nicht mehr aufhören.
Neblig
Der Freitag fing auf der Hinfahrt vielversprechend an. Wir hatten herrlichen Sonnenschein bis Bad Kreuznach. Je näher wir Weiler kamen desto nebliger wurde es. Die Mundwinkel wurden länger, die Höhenfluggebiete lagen im Dunst.
Klaus meinte, wir probieren es am Übungshang, der liegt höher. Und siehe da, er sollte recht behalten. Oben schien die Sonne.
Mittlerweile waren wir schon zu fünft, da er für dieses Wochenende noch zwei Tandemschüler hatten.
zwar nochmal am Übungshang
Eigentlich wollten wir ja schon etwas höher hinaus, aber statt gar nicht zu fliegen war das allemal besser. Zumal wir leichten Gegenwind hatten und es auf Grund der Sonne sogar recht weit und hoch gehen sollte (für einen Übungshang)
na geht doch
So sieht das doch schon ganz gut aus. Eigentlich flogen wir ja schon zu weit. Immerhin mußten wir die Strecke ja wieder hoch laufen, und das insgesamt 8 Mal an diesem Morgen.
Aber fürs Fliegen nimmt man schon einiges in Kauf.
Der Tandem darf wieder zuerst
Nachdem sich der Nebel auch in den Tälern aufgelöst hatte konnten wir endlich zum Höhenfluggebiet fahren. Auf Grund der Windrichtung (östlich) konnten wir nicht in Weiler fliegen sondern mußten nach Boos fahren.
Da sind es zwar 40m mehr Höhe, dafür ist aber der Startplatz nur halb so lang (ca. 20m). Das war dann aber Dank Gegenwind zwischen 15 und 20 km/h kein Problem.
Da die Jungs mit dem Tandem natürlich schon mehr Erfahrung hatten, durften die zuerst.
Nur Fliegen ist schöner (als zuschauen)
Da standen wir, schauten den Beiden zu und konnten es nicht abwarten endlich selbst starten zu dürfen.
Ralf startet
Der Tandem war weg, jetzt kam Ralf. Aufziehen, loslaufen.
Ralf fliegt
Und auch Ralf ist in der Luft. Durch den Wind reichen 5m aus, und man braucht keine Sprinterqualitäten zu haben um in die Luft zu kommen.
Nach seinem Start hörten wir nur noch einen Jubelschrei. Dann genoß er in Ruhe seinen Flug.
Jetzt ist Manuel dran
Der nächste ist Manuel, der es auch schon fast nicht mehr erwarten kann. Auch er hat mit dem Start keine Probleme. Souverän macht er das.
gleicher Schirm, anderer Pilot
Man könnte meinen sie sind Brüder. Auch Manuel kam gut weg und machte sich auf den Weg zum Landeplatz. Er sollte am weitesten kommen. Leicht thermisch oder Können?
Bei mir klappte es auch
Ich startete als letzter (einer mußte ja die Fotos machen) und hatte ebenfalls keine Probleme. An diesem Nachmittag konnte ich insgesamt 5 Höhenflüge machen. Bis auf kleine Korrekturen bei 2 Starts lief alles absolut glatt. Die Landungen waren jedesmal problemlos. Es gab ja auch noch keine Landevolte zu fliegen, da die Bedingungen gerade ausreichend waren um auf direktem Wege den Landeplatz zu erreichen.
Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und der Regentag vom Vortag war längst vergessen.
Das erste Mal im Höhenfluggebiet
Am Samstag wollten wir einige Höhenflüge nachholen. Die Windrichtung paßte: Süd-Süd-West. Wir waren zuerst unten am Landeplatz für die Landebesprechung. Die war notwendig, da Landeplatz und Startplatz so nah beieinander lagen, daß eine Landevolte erforderlich war.
Als wir dann am Startplatz ankamen und Windsack und Windmesser aufstellten, sah das schon nicht mehr so schön aus. Der Windsack stand gut gefüllt da, und auch der Windmesser zeigte immer um die 20 km/h.
Der Tandem kann trotzdem
Für uns war das erst Mal zu stark, aber der Tandem konnte starten. Also Schirm auslegen und Leinen sortieren.
oben ist er, und zwar recht schnell
Nachdem die Beiden verbunden waren und die Checks erledigt hatten, war der Schirm schnell aufgezogen.
Fly away
Da flogen sie dahin. Zuerst ein Stückchen geradeaus und dann Richtung Landeplatz mit einer Linksvolte. Eigentlich sollten sie ja in der Mitte landen. Allerdings kamen sie durch den Gegenwind etwas versetzt am Boden an. Es sollte gerade soeben noch für den Landeplatz reichen.
Das wars
Das sollte der letzte Flug gewesen sein. Nachdem die beiden unten gelandet und mit dem Auto wieder hochgefahren waren, nahm der Wind stetig zu. Wir warteten dann noch 2 Stunden, schauten immer mal wieder auf den Windmesser, aber der zeigte jedesmal mehr an. Seinen Spitzenwert hatte er an diesem Tag bei 60 km/h.
Als am nächsten Morgen die Wettervorhersage keine Besserung zeigte, fuhren wir erst gar nicht mehr hin und beendeten damit den ersten Teil des Grundkurses.
Schade ist das schon, denn ich kenne jetzt auch schon dieses Sehnsuchts-Gefühl mit dem man auf den nächsten Flug wartet. Natürlich waren es noch keine richtigen Höhenflüge, aber 100m über Grund waren schon recht schön.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.